In seinem neuen Buch „Wie Freiheit schmeckt“ plädiert der Familienunternehmer, Nachfolge-Experte und Autor Nils Koerber für eine neue Verantwortung im deutschen Mittelstand. Er sieht „Unternehmertum als Motor für eine selbstbestimmte Gesellschaft“ – so der Untertitel des Buchs – und setzt erstmalig und explizit das Wertesystem in Familienunternehmen in Verbindung mit der Zukunftsentwicklung unserer Gesellschaft. Gerade Mittelständische Unternehmen sind immer Treiber für Innovation und Veränderung gewesen. Sie sollten als konkrete Vorbilder für einen Wertewandel dienen, den wir nach Meinung des Autors dringend benötigen, um der zunehmenden Komplexität und Polarität ein neues Denken und Handeln ohne Abhängigkeiten entgegenzusetzen.
„Als ich mich entschieden habe, dieses Buch zu schreiben, war mir nicht klar, dass es ein Buch über Freiheit werden würde, ja, dass mein Buch dieses hohe Gut sogar im Titel tragen wird“, erklärt Nils Koerber im Vorwort des Buchs. „Mein Anliegen war (und ist) es vielmehr, dem Mittelstand in Deutschland und der D-A-CH-Region bewusst zu machen, welche Macht für Veränderung in seinem Tun und in seinen Strukturen ruht. Erst im Entstehungsprozess dieses Buches wurde mir immer klarer, dass der Mut, diese Macht zu nutzen, unauflösbar an einer ganz bestimmten Fähigkeit hängt: der Fähigkeit, die aus radikaler Eigenverantwortung entstehende Freiheit zu schmecken und zu genießen.“
Das Buch zeichnet sich durch seine klare Sprache und Praxisorientierung aus. Hier schreibt kein Theoretiker, sondern ein Unternehmer „mitten aus dem Leben“. Er hat sich zudem illustre Unterstützung geholt: den Neurobiologen Gerald Hüther, den Soulbottle-Gründer Georg Tarne sowie weitere sieben Interviewpartner, mit denen er sehr konkret über Veränderungspotenziale in Unternehmen spricht und anhand der Themenkomplexe Organisationsdesign, Führung, Entscheidungsfindung, Kommunikation sowie Eigentum zeigt, was erfolgreiche Unternehmer anders machen.
Klare Struktur – Überzeugende Argumente
Im ersten Teil des Buchs erläutert Nils Koerber die Frage- und Aufgabenstellungen, die ihn dazu bewogen haben, dieses Buch zu schreiben und vermittelt im zweiten Teil, warum er die Transformationskraft des Mittelstands für so wichtig hält und weshalb Eigenverantwortung und Freiheit einen gesellschaftlichen Turn-Around bewirken können. Da er es als Unternehmer für unabdingbar hält, nicht nur zu reden, sondern zu handeln, ist der dritte, dialogische Teil des Buchs sein Herzensanliegen: Hier geht es in vielen Gesprächen darum, konkrete Veränderungspotenziale aufzuzeigen. Was können wir als Einzelne und als Gesellschaft jetzt, hier und heute tun oder zumindest beginnen zu tun, wenn wir Lust auf Veränderung verspüren? Am Ende steht eine Einladung – den Versuch zu wagen, es anders zu machen und vor allem: Es nicht allein zu machen, denn dieses Buch ist vor allem eines: Ein Plädoyer für Gemeinschaft – in den Unternehmen, in der Gesellschaft, im Unternehmertum.
Mittelständische Unternehmer können Veränderungen anstoßen, die die gesamte Gesellschaft betreffen.
Das enorme Potenzial des Mittelstands für eine gestaltende gesellschaftliche Rolle liegt in seiner wirtschaftlichen Macht, in seinen besonderen Strukturen, in seiner sozialen und gesellschaftlichen Rolle. „Wir dürfen nicht vergessen“, erklärt der Autor, „dass mittelständische Unternehmen einen Anteil von 99,5 Prozent an den 3,5 Millionen deutschen Unternehmen haben. Wenn sich nur ein Prozent dieser Millionen organisiert und gemeinsam neue Modelle für Veränderung findet, dann werden die Auswirkungen gewaltig sein.
Gerald Hüther, Neurobiologe, Bestsellerautor und Brückenbauer zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher Lebenspraxis äußert sich im Buch wie folgt: „Wenn nicht nur ein paar, sondern viele mittelständische Unternehmen diesen Weg gehen würden und sich auch noch miteinander austauschen und verbinden, könnte sich der größte Wirtschaftszweig der Bundesrepublik von unten her völlig umgestalten.“
Der Stil dieses Buches ist wertschätzend, inspirierend, praktisch und humorvoll. Das inspirierende Sachbuch ist eine 300-seitige Einladung, ins Tun zu kommen: für Inhaber von Familienunternehmen, für Geschäftsführer, für Manager und alle Menschen, die eigenverantwortlich denken und handeln. Nils Koerber betont: „Das wichtigste Potenzial des mittelständischen Unternehmers, das ihn für mich zum Treiber wirksamer Veränderungsprozesse prädestiniert, ist seine Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Denn er erfährt – im wesentlichen Gegensatz zu DAX-, Banken- und Konzernchefs – ständig am eigenen Leib und Portemonnaie, was es bedeutet, Risiken einzugehen und die Konsequenzen von Entscheidungen zu tragen. Eine Eigenschaft wie gerufen für den Umgang mit Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUCA).“